Weltverkehr war Dötlingen lange abgeschlossen. Bis zur Eröffnung der Eisenbahn Delmenhorst-Bramsche im Jahre 1898 war es ein stilles Heidedorf. Die Bewohner lebten ihre Tage in gleichlaufender, stiller Arbeit dahin. Gar manche kamen während ihrs ganzen Lebens nicht aus dem Dorfbereich heruas. Noch beim Bau der Eisenbahn ging das Streben vieler alter Bauern dahin, den Bahnhof möglichst weitab des Dorfes zu haben . Sie fürchteten die Fremden und ahnten nicht den Segen, den der Bahnverkehr in Beschaffung und Fortschfffung der Güter für jede Gegend bringt. Mit dem Bahnverkehr kam der Aufschwung der Landwirtschaft Aus Bremen und Delmenhorst strömten besonders an den Sonntagen Scharen von Ausflüglern vom Bahnhof ins Dorf. Wenn infolge des Aufschwungs der Landwirtschaft und des einsetzenden Fremdenverkehrs aus manche Änderung im Dorfbild auftauchten, so ist Dötlingen doch das Bild einer alten dörflichen Siedlung geblieben. Es ist das Urbild einer dörflichen Siedlung im Hügellande. Die vielen, heute noch in der Nähe vorhandenen Stein- und Hügelgräber und die Dorfanlage weisen auf einen rein germanischen Ursprung hin. Da ist kaum ein Bauernhof, der uns nicht seinen schützenden und schmückenden Eichenbestand zeigt, umfriedet von

Zäunen  oder lebenden Hecken; vielfach auch noch von Wällen aus Stein, zu denen die ehemals zahlreichen Granitfindlinge und leider auch Steingräber den Baustoff lieferten. Mit der Umwertung der Landwirtschaft ist auch eine Umstellung der dörflichen Eigenart verbunden, ein Vorgang, der heute noch nicht ganz abgeschlossen ist Vereinzhelte Schafkoven und viele Grundsteine ehemaliger Ställe, die noch vor 40 Jahren inmitten der Heide lagen, befinden sich heute in Forsten und Weiden. Das Niedersächsische Bauernhaus, dessen Holzfachwerk

  7