zumeist aus eigenen Beständen herrührte, ist im Schwinden begriffen und macht Platz dem friesischen Bauernhaus, das für die heutige Wirtschaftsform praktischer und billiger ist, leider aber hier nicht in die Landschaft paßt. --- Doch noch ist reichlich vom Althergebrachten vorhanden!
Daneben ist es aber die schöne Lage am hohen leicht gewellten Hunteufer und der anmutige Wechsel von Wasser, Wiesen, Wald und Heide mit den eingstreuten Einzelhöfen, die uns Dötlingen besonders lieb und besuchenswert machen.
Der eigentliche Entdecker unseres Dorfes ist der Kunstmaler Müller, nach seiner Marschenheimat Müller vom Siel genannt. Vielleicht angeregt durch das Vorbild der Worpsweber Maler, ließ sich Müller zunächst in Rittrum nieder, um 1898 in Dötlingen sein Malerheim zur errichten (jetzt Landheim der Bremer Lüdertzschule, füher Oberrealschule). Er selbst war eine stille, dem lauten Markt nicht zugetane Natur. Durch seine Bilder, zu denen er die Vorwürfe in reichlichen Maße in Dötlingen und Umgegend fand, wurde der sehr begabte Maler, der leider bald in geistige Umnachtung fiel, schnell bekannt und durch seine Bilder auch die Schönheiten Dötlingens.

Wir stehen auf dem dicht beim Orte gelegenen Gierenberg. Im Sonnenglanze glitzert das wie im starren Schlaf liegende Wasser der Hunte. Und weit drüben auf welligem Grunde der Wiesen, die Brüche, die Büsche, die Heidestreifen bis dorthin, wo in geheinisvoller Ferne der blaue Dunst der Wälder den Horizont begrenzt. Trotz Sonnenglanz und blauem Himmel lagert über dem weltfernen Lande etwas wie still verhaltene Schwermut des deutschen Volksliedes.
" D a s    i s t    D ö t l i n g e n ! "

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